Jürgen + Elke Tron 
Mineralien und Kristalle Update: 20.12.2024


Shijiangshanite ,- von Shijiangshan, China
Ver: 02.11.2024

Das Silikat Shijiangshanit  mit der chemischen Formel Pb3CaAl(Si5O14)(OH)3 · 3H2O  ist benannt nach dem Berg Shijiangshan in der Inneren Mongolei im Norden Chinas.
Dort wird seit 2008 an einer Blei-Zink Skarnlagerstätte  vielfältiger Bergbau betrieben. Bekannt wurde die Lagerstätte durch Funde von Roweit, Olshanskyit, Tatarinovit, Imayoshiite, Bultfonteinite  und Johnbaumit usw. in einer Qualität die bislang die besten der Welt darstellen.  Als Krönung kamen in den Jahren 2022/23 die neu entdeckten Minerale Shinichengit und der Shijiangshanit dazu.
Sehr lange gab es für den Shijiangshanit nur das eine Stück des Holotypes. Eine intensive Suche in der gemeinhin als Shijiangshan /  Dashishan genannten Mine  nach weiteren Stücken blieb bis dato erfolglos. Im September/ Oktober   2024 tauchte dann ein Fund dieses Minerals auf dem Markt auf. Als Fundort wurde eine kleine begrenzte Stelle im Schacht Nr 8  eines Abbaues am Berg Shijiangshan genannt der der Kaiyuan Minig Company gehört.
Wie diese vielen kleinen und größeren Abbaue am Berg Shijiangshan tatsächlich amtlich bezeichnet werden ist mir bis dato nicht bekannt.
Aus jetziger Sicht scheint es für mich angebracht die eingebürgerten Bezeichnungen „Sichiangshan Mine„ und „Kaiyuan Mine “ weiter zu verwenden. Genaueres wird sich vielleicht in der Zukunft ergeben.
Ich nutze die Gelegenheit gut die Hälfte dieses Fundes in Augenschein zu nehmen. Meine aktuellen Beobachtungen lege ich nachfolgend dar.


Die Brekzie in der die Shijiangshanite vorkamen hat nur kleine Öffnungen. Größere gut besetzte Flächen scheinen daher sehr selten zu sein. Die Kristalle sind i.d.R im Submilimeterbereich. Aufnahmen in diesem Bereich sind mir nicht möglich.


Typisches Brekzien Stück des Fundes von 10/2024


Beobachtete Ausbildungsformen:
1. Der Shijiangshanit  tritt ohne erkennbare Kristallflächen in blaßrosa Krusten auf Sphalerit und in Hohlräumen der Brekzie auf.

2. Kleine Gruppen und zusammenhängende Krusten von  blaßrosa  langgestreckten Kristallen auf Andradit und einem anderen weißen Mineral.

Blaßrosa Krusten aus Kristallen auf Andradit. Fund 10/2024


3. Perfekte bilderbuchartige  blassrosa Kristalle auf einem weißen Mineral das manchmal eine Perimorphose nach Datholit bildet oder ihn umschließt.

Datholit Grossular und weiße Nädelchen als Begleiter


4. Perfekte bilderbuchartige  intensiv rote Kristalle auf einem weißen Mineral, das auch manchmal Calcit der ersten Generation ist.

Intensiv rote Kristalle auf einem weißen Mineral das Datholit überzeiht. Fund 10/2024


Leider ist ein erheblicher Teil der Shinjiangshanit Kristalle mit anderen Mineralien überwachsen.


5. Rosa durchscheinende Calcit Skalenoeder,- die leider auch als Shinjiangshanit angeboten werden, obwohl die Kristalle total  mit Calcit der zweiten Generation überwachsen sind. Ein partieller Überzug ergibt attraktive Stücke.


Calcit der 2. Generation überzieht den Shijiangshanit vollkommen. Fund 10/2024

Attraktive Kombination von verschiedener Minerale. Fund 10/2024


6. Andere Minerale können auch den Shijiangshanit überwachsen,- glücklicherweise meist nur partiell,- was nette Kombinationen ergeben kann.

Partielle Überdeckung von ? ,- recht attraktiv. Fund 10/2024

Ein weiteres Stück wo der Shijiangshanit vollständig überdeckt ist. Fund 10/2024


Attraktive Kombination von Shijiangshanit mit noch nicht identifizierten Mineralen. Fund 10/2024

Es handelt sich bei dem oben gesagten lediglich um Beobachtungen die sich sicher ergänzen lassen und auch ergänzt werden sobald entsprechende Analysen vorliegen.